Ein heißer Ritt auf kühlem Nass…

Nach einer tollen und entspannten Zeit auf Koh Lanta war es am 17.02.2017 an der Zeit, unsere Hängematten zu verlassen und unser kleines Insel-Hopping auf Koh Phangan fortzusetzen.

Der Transfer war gebucht, unsere Backpacks gepackt und so schrillten – nach einer weitestgehend schlaflosen Nacht, in der ich zu allem Übel auch noch ganze 10 Mückenstiche am linken Ellenbogen davontrug – um 06:00 Uhr morgens unsere Wecker.

Eine erfrischende Dusche beseitigte weitestgehend die verquollenen Spuren und wir standen überpünktlich vor unserer Bambushütte zur Abholung parat. Der Van, welcher uns um 07:30 Uhr aufsammelte, war noch nicht mit andere Reisenden besetzt, dementsprechend klemmten wir uns auf die Sitze direkt hinter dem Fahrer. Mit der Zeit und weiteren Pick up Stationen wurde das Gefährt bis unters Dach gefüllt und so erreichten wir nach ca. 3 Stündiger Fahrt den Donsak Pier in Suratthani. Dort besorgten wir uns unsere Fährtickets und wurden großzügig mit Aufklebern, die wir uns pflichtbewusst auf unsere T-Shirts pappten, versehen.

Der Anblick des Seelenverkäufers von einer Fähre weckte nicht zwingend Vertrauen in die Fähigkeiten thailändischer Nautiker, aber für Rückzugsgedanken blieb kein Spielraum. Der riesige Bauch der Personen- und PKW-Fähre tat sich auf und Menschenmassen, gefolgt von Mopes, Autos und Kleinlastern, quoll heraus.

Nach dem Motto „erst rauslassen, dann einsteigen“ warteten wir, bis wir die Fähre entern konnten. An Deck ist es erfahrungsgemäß stets sehr windig, was uns nur zu einem kurzen Rundgang veranlasste, um uns dann halbwegs bequeme Sitzplätze im Inneren zu suchen.

Fast auf Knopfdruck schliefen wir ein. Offensichtlich hatten wir unsere anfängliche Schlaflosigkeit bei diversen Transfers überwunden und schlummerten nun friedlich vor uns hin. Ich bete mein Cocoon Travel Pillow übrigens mittlerweile förmlich an, da es mich stets zuverlässig vor einem steifen Hals und unwürdigen Schlafpositionen bewahrt. Eine absolut lohnenswerte Investition in allen Lebens- und Reiselagen.

Nach ca. 6 Stündiger Überfahrt durch den Golf von Thailand erreichten wir den Thong Sala Pier auf Koh Phagnan und das erste Mal während unserer Reise begrüßte uns unser neues Ziel mit wolkenverhangenem Himmel und einigen Regentropfen. Allerdings zogen die Wolken schnell auf, als wir mit einem Taxi-Van mit gefühlten 5 km/h vom Pier in Richtung Haad Rin fuhren.

Über die schlechten und herausfordernden Straßenverhältnisse hatten wir bereits im Reiseführer gelesen – weshalb auch das Rollerfahren nur für geübte Easy Rider empfohlen wird. Wir waren weit entfernt von derartiger Routine, aber unsere Pläne sahen für die nächsten Tage ohnehin andere Aktivitäten vor.

Haad Rin ist vor allem für ein spezielles Spektakel – nämlich die Full Moon Party am gleichnamigen Strand – gleichermaßen berühmt wie berüchtigt. Wir schätzten uns glücklich, nicht während dieser Zeit, sondern einige Tage nach dem Ereignis dort angekommen zu sein, da die Stadt sonst vor über 30.000 feierwütigen Party-Gängern aus allen Nähten platzt. Nach 3 bis 4 Tagen Vollgas-Feierei, Tonnen vom Müll und einem Strandzustand, der den kompletten Austausch des feinkörnigen Sandes rechtfertigen würde, kehrt bis zum nächsten Vollmond erst einmal wieder nahezu friedlich Stille ein. So fanden wir das Örtchen auch vor.

Wir steuerten ein Hostel an, was wir lediglich für eine Nacht buchen wollten. Die fragwürdigen Gestalten in der Lobby und die Präsentation des unbehaglichen Dormitory-Rooms veranlassten uns aber zum sofortigen Rückzug. Wir klapperten die Gegend nach einer passenden Behausung ab und wurden nach kurzer Zeit fündig.

Das „Lazy House Shenanigans“ machte einen brauchbaren Eindruck auf uns und verfügte, neben einer kleinen Bar im Außenbereich, auch über eine Pool und über kostenlosen Kaffee in der Lobby – der sogar ziemlich gut genießbar war. Wir fanden ein Bettchen in einem 8er Schlafraum und staunten nicht schlecht, als uns der Manager erzählte, dass diese Betten während des Full Moon-Irrsinns für über 1.000 Baht verkauft werden – wir zahlten jeweils  150 Baht und rieben uns innerlich die Hände ;o)

Nach einem schnellen und wenig leckeren Abendessen auf der lokalen Amüsiermeile (ausnahmsweise war uns einmal nicht nach Thai Food, also bestellten wir einen Cheeseburger, der furchtbar und unpassender Weise auch einen Hauch asiatisch schmeckte) kehrten wir wieder in´s Hostel zurück und verbrachten einen unterhaltsamen Abend mit Deutschen, Engländern, Neuseeländern und Burmesen an der Poolbar.

Hier kam zum ersten Mal – und damit recht zeit-verzögert – so richtiges Backpacker-Feeling für uns auf. Wohl auch aus dem Grund, da uns die meisten Leute, mit denen wir bisher zusammentrafen, wohl für ein Pärchen auf Hochzeitsreise gehalten hatten, was sich durchaus kommunikationshemmend auswirken kann. Vor allem die Hostelbetreiber, die auf Grund unseres klangvollen, gemeinsamen Nachnamens zu voreiligen Schlüssen tendierten, machten uns gerne ungefragt zu „Husband and Wife“. Hier kam man mit jedem sofort in’s Gespräch und man erkundigte sich durchaus neugierig, in welchen „Beziehungs-Topf“ man uns beide denn werfen sollte und so entspannen sich angeregte Unterhaltungen in jedwede Richtung.

Der Aufbruch am nächsten Morgen, bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, war mit 08:00 Uhr wieder sehr früh getimed, daher nahmen wir uns fest vor, während der nächsten Tage keinesfalls irgendeine Form von Weckerklingeln hören zu wollen. Am Strand toste die Brandung ungewöhnlich stark (die Bilder geben dies übrigens noch nicht einmal ansatzweise wieder…) und ein frische Brise pfiff uns um die Nasen. Bereits am Abend zuvor war uns aufgefallen, dass dort überhaupt keine Boote ankerten, wie dies sonst der Fall sein sollte. Als aber nach einiger Zeit ein Taxi-Boot-Schlepper mit entsprechendem Schild auf uns zusteuerte, waren wir guter Hoffnung, ein Fährboot zu erwischen, was uns an die östliche Seite des Haad Tien zum „The Sancturay“ bringen würde.

Zwischenzeitlich war auch eine Truppen reichlich desolat anmutender Engländer vom Taxi-Boot-Promoter akquiriert worden. Wir nahmen an, dass diese von einer Party zurück in ihre Unterkünfte wollten. Auf neugierige Nachfrage hin offenbarte sich aber, dass das Grüppchen mit den übergroßen Sonnenbrillen und den sonnen-versengten Schultern auf eine Afterparty in die „Guys Bar“ nahe des „The Sanctuary“ übersetzen wollte.

Nach einiger Zeit untätigen Herumstehens und Wartens durften wir uns um ein Boot versammeln, was mehr auf dem Strand als im Wasser lag. Ich hatte vorher alle meine empfindlichen Habseligkeiten in wasserdichte Stuffbags umgelagert und den Regenschutz über meinen Rucksack gezogen. Eine überaus weise und vorausschauende Entscheidung, wie sich sogleich herausstellen würde.

Da das Boot sehr weit an den Stand gespült worden war, durften neben der zweiköpfigen Besatzung auch alle männlichen Transferwilligen mit anpacken, um es wieder in Richtung offenes Meer zu bugsieren. Die ersten Versuche scheiterten kläglich; der Kahn schien auf seinem sandigen Liegeplatz festbetoniert zu sein. Der Steuermann kommandierte daraufhin in militärisch anmutendem Ton: „One, Two, Push“.

Nach verzweifeltem, aber trotzdem kläglich scheiternden gepusche durften auch die weiblichen Reisenden ihren Beitrag leisten und zumindest begann sich das Boot vorsichtig in die richtige Richtung zu bewegen. Das Wasser umspülte unsere Beine und den Kiel immer kraftvoller und schließlich gelang das kräftezehrende Vorhaben.

Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir unsere Backpacks schon an Bord gehabt hätten, denn das Wasser vor der hinteren Einstiegsrampe war mittlerweile so hoch, dass es bis auf die Mitte der Oberschenkel reichte. Ich sah uns bereits vor der Küste Koh Phagnans mit unseren Rucksäcken im Wasser treiben. Aber entgegen meiner Befürchtungen klappte der Einstieg – dank starker, helfender Hände der Besatzung – unfallfrei.

Wir positionierten uns und unser Gepäck an Bord des Bootes, in dessen Inneren sich schon eine beachtliche Menge Wasser angesammelt hatte, relativ mittig. Die Besatzung war damit nicht zufrieden und gab uns zu verstehen, dass alle weiter nach hinten – Richtung Motor – rutschen sollten.

Die seitlichen Sitzbänke und die querliegenden Sitz-Bretter waren triefend nass – was uns beim Hinsetzen natürlich feuchte Hosenböden bescherte. Die aufs Ufer zurollende Brandung hatte nicht nachgelassen, im Gegenteil, sie schien sogar noch stärker geworden zu sein.

Der Steuermann startete den Motor und trotz dem, dass wir uns noch gar nicht nennenswert vom Strand entfernt hatten, bekamen wir einen Vorgeschmack darauf, was uns während der Fahrt erwarten würde.

Wir lagen seitlich zum Strand und schaukelten wild auf den Brandungswellen herum. Quer zum Steuermann sitzend krallte ich mich an meinem Backpack fest und mühte mich damit ab, ihn so auszurichten, dass er mir nicht von den Knien ins Wasser im Innere des Bootes fiel. Gleichzeitig versuchte ich noch eine halbwegs stabile Sitzposition zu finden, was barfuß auf dem glitschigen Boden und mit kleinem Daypack auf dem Rücken alles andere als ein einfaches Unterfangen darstellte.

So schwer beschäftigt sah ich die große Welle, die unser Boot seitlich traf, gar nicht auf uns zukommen. Basti und eine der Afterhour-Engländerinnen bekamen eine volle Ladung feinsten, thailändischen Meerwassers auf ihre jeweiligen Rücken ab.

Basti hatte – im Gegensatz zu seiner Sitznachbarin – den Anstand, nicht wir ein hysterischer Brüllaffe zu kreischen. Der Steuermann hatte es mittlerweile unter größter Anstrengung über die Brandung geschafft. Doch das machte die Fahrt keineswegs ruhiger.

Die Wellen peitschten gegen den Bug – das Boot stieg bedrohlich hoch auf, nur um in der nächsten Sekunde, wie in einem Fahrstuhl, nach unten zu stürzen und auf das Wasser aufzuschlagen. Das Wasser spritzte überall herum – interessanterweise nur nicht auf mich. Wer im Phantasialand in Brühl bereits einmal das Vergnügen einer Fahrt mit River Quest genossen hat, der weiß, dass man aus dem Gefährt entweder vollständig trocken oder nass bis auf die Knochen wieder herauskommt. Als mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss, hoffte ich inständig, aus dieser Nummer weitestgehend „ungebadet“ herauszukommen. Ich hätte mich aber auch über eine ordentliche Dusche nicht beschwert! Bei allem Gerüttel, Geschüttel und dieser doch nicht zu unterschätzenden Situation, hatte ich den Spaß meines Lebens. Der stürmische Wind, die peitschenden Wellen, die schäumende Gischt… da fühlt man sich einfach nur lebendig!

Ich bin nicht sicher, ob ein Teil der englischen Partyfraktion diese Meinung teilte, denn die vorher noch eher ins rötlich spielende Gesichtsfarbe eines Mädchens erinnerte jetzt eher an die einstige Trendfarbe Greige – mit einem Hauch morastigen Schlamms. Alles in Allem nicht beneidenswert.

Vom Motor des Fährbootes aus führt eine lange, relativ dünne, verchromte Stange in Richtung Bug. An dieser Stange ist eine Art Seilzug angebracht, mit der die Motorleistung und entsprechend die Geschwindigkeit reguliert wird. Außerdem dient die Stange zur Lenkung des Bootes. Unser Steuermann – ein äußerst erfahrender Vertreter seiner Gewerbes – lenke sein Boot nicht durch die rauhe, aufgewühlte See. Er ritt es förmlich!!! Er hängte sich mit voller Wucht auf die Stange, drückte seine Hüfte dagegen, saß halb darauf. So unglaublich anstrengend wie das für Ihn gewesen sein muss… er ließ es kraftvoll-elegant und fast schon anmutig wirken.

Wir hatten uns kurz vorher am Strand von Haad Rin noch darüber aufgeregt, dass sich die Preise für den Transfer ins „The Sanctuary“ während der letzten 5 Jahre von 200 auf 400 Baht verdoppelt hatten (Eine Autofahrt ist im Gegensatz früher mittlerweile möglich, aber sehr umständlich und lang andauernd). Davon war jetzt keine Rede mehr – der Mann und seine Dienste waren jeden Cent wert!

Zu gerne hätte ich ein Foto von Basti und mir gemacht, traute mich aber nicht, mein Handy aus seiner wasserdichten und somit sicheren Hülle des Stuff Bags zu klauben. Ein Selfie wollte ich nicht mit dem Verlust meines Handys bezahlen.

Nach ca. 15 Minuten wilder Bootsfahrt näherten wir uns der Bucht, an der das „The Sanctuary“ liegt. Der Steuermann brauchte einige Anläufe, bis er den richtigen Winkel zum Strand erwischt; ihn schließlich fand und an seinem Gas-Zug riss und wir mit Vollgas und einem Affenzahn auf den Strand zurasten – dicht vorbei an rechterhand liegenden steilen Felswänden und aus dem Wasser ragenden Steinen, die auf Grund der hohen Wellen einmal mehr, einmal weniger gut zu sehen waren. Der Strand kam immer näher, die Geschwindigkeit nahm immer weiter zu! Wer bremst verliert; wir hatte es über die Brandung geschafft und klatschten mit Getöse auf den Strand – gefolgt von spontanen Jubelschreien und Geklatsche für unseren wilden Wellenreiter-Steuermann.

Erleichtert und glücklich, wieder ein Abenteuer überstanden zu haben, wankten wir den Strand entlang und auf „The Sanctuary“ zu. Basti hatte hier bereits vor 5 Jahren Station gemacht und mir die Location wärmstens ans Herz gelegt.

Was ich auf den ersten Blick vom Hauptgebäude sehen konnte, war wunderschön. Das Haus wirkte, als sei es in den Felsen, der sich kurz hinter dem Strand erhob, ganz natürlich eingepasst worden. Wir hatten im Vorfeld bereits mehrfach mit der Rezeption telefoniert, um in Erfahrung zu bringen, ob noch Hütten oder Dormitory Rooms verfügbar waren. Der Nachteil am „The Sanctuary“ ist, dass man vorab nichts reservieren kann. Das läuft nach dem Motto „First come, first serve“. Am Morgen hatte man uns angedeutet, dass noch Dorms zur Verfügung stünden – wo und zu welchem Preis hatte man uns aber nicht verraten. So führte uns unser Weg zielstrebig an die Rezeption.

Ob wir im „The Sanctuary“ tatsächlich Unterschlupf fanden und was wir sonst auf dieser Seite der wunderschönen Insel Koh Phagnan erlebt haben, erzähle ich Euch beim nächsten Bericht ;o)

Vom Strand in den Dschungel und zurück… Koh Lanta at a glance

Da der erste Monat meiner Asien-Reise mittlerweile fast schon vorüber ist, hinke ich mit meiner Berichterstattung ordentlich hinterher ;o)

Daher gibt es heute einen etwas weniger ausführlichen Eintrag zu unserem Aufenthalt auf Koh Lanta, sonst gibt es den letzten Blogeintrag erst einen Monat nach meiner Rückkehr nach Deutschland und das ist dann doch auch weniger zielführend.

Nach zwei Nächten in unser gemütlichen Bambushütte im OK Chawkoh Bungalow stand schon der nächste Umzug bevor. Ursprünglich war es ja unser Plan gewesen, näher an den Strand zu rücken, stattdessen landetet wir auf Grund einer etwas zu hastig ausgeführten und research-minimierten Hostelworldbuchung direkt in Dschungel.

In den Lanta Maikeaw Bungalos hatten wir uns ebenfalls für eine Bambushütte entschieden, durften jedoch auf Grund eines Überbuchungsfehlers zwischen einer solchen und einem großzügig geschnittenen Zimmer mit einem Doppel- und einem Einzelbett wählen.

Angesichts dieser Offerte und auf Grund der Lage, die mit „im Dschungel“ wirklich treffend bezeichnet war, entschieden wir uns für die luxuriösere Variante.

Die Betten machten auf den ersten Blick einen urgemütlichen Eindruck. Dieser wurde innerhalb wenige Sekunden brutal zerstört, als wir uns auf diesen niederließen. Auf einem Stein zu schlafen wäre kuschliger gewesen. Mein Rücken hatte während der Reise matrazen-technisch bereits einiges erleiden müssen, aber das war der absolute Negativ-Rekord. Ich fragte mich ernsthaft, wie ich darauf einigermaßen gut schlafen können sollte.

Wir checkten gegen 12:00 Uhr ein und überlegten, was wir mit dem Rest des Tages anstellen sollten. Unser Bewegungsradius war bisher ziemlich eingeschränkt, da wir weder permanent auf Tuk Tuk Fahrer zurückgreifen wollten und keiner von uns scharf auf eine Rollerfahrt war. Ich, weil ich als ausgewiesener Fußgänger und Fahrradfahrer bisher nie das Bedürfnis verspürt hatte, einen zu fahren und Basti, weil er in Indien, bei seiner ersten Fahrt, einen ziemlich fiesen Sturz mit großzügigen Abschürfungen, begleitet von tagelangen Schmerzen erlitten hatte.

Ein Fußmarsch kam auf Grund der Abgeschiedenheit unserer Location und der sengenden Hitze nicht in Frage. Außerdem hatte Basti seit einigen Tagen diffuse Schmerzen im Fuß, was diese Option zusätzlich ausschloss. Wir hätten uns auf Fahrräder geschwungen, aber es stand nur eine klapprige Schäse zur Verfügung – zwar kostenfrei, aber trotzdem immer noch eines zu wenig. Wir schlichen um die Roller herum, die in der Anlage zur Anmietung bereitstanden. Keiner von ihnen erweckte auch nur ansatzweise den Anschein eines funktionstüchtigen Zustandes – zumindest nach europäischen Standards.

Wir lungerten auf der Terrasse des hauseigenen Restaurants herum und behielten die ankommenden und abfahrenden Rollerfahrer prüfend im Auge. Wir diskutierten unsere Optionen, die kaum vorhanden waren; wägten ab, diskutierten Pro’s und Kontra’s und fassten einen Entschluss.

Wenn wir hier weg wollten, dann mussten wir das Experiment wagen.

Wir gingen – nach wie vor zögernd – an die Rezeption und erkundigten uns nach Preis und Optionen. Da ich bisher nie gefahren war, bot uns die nette Hausherrin an, dass ich mit Ihrem Roller fahren könnte – wenn irgendetwas daran kaputt gehen sollte, bräuchte ich die Reparatur nicht zu bezahlen. Da ich ein Sparfuchs bin, fruchtete dieses Angebot sofort.

Ich hatte natürlich Angst, das Familienerbstück zu beschädigen, sprang aber mit Anlauf über meinen Schatten und auf den Sitz von „Puh, dem Bären“ (dieses entzückende Motiv zierte die Sitzbank). Basti zitterte sich ebenfalls an sein zweites Roller-Erlebnis heran, aber nach einer ausführlichen (hüstel) 5 minütigen Probefahrt über die hubbelige Dschungelstraße, fühlten wir uns sicher genug, einen Ausritt zu wagen.

Habe ich erwähnt, dass in Thailand Linksverkehr herrscht? Eine weitere Hürde unseres Vorhabens – allerdings gewöhnte ich mich im Handumdrehen an diese für mich neuen Gegebenheiten und wir zuckelten los.

Sofort durchströmte mich ein Gefühl der Freiheit als wir die Hauptstraße, entlang der Küste, mit verantwortungsbewussten 20 km/h entlang rauschten. Hupende Laster und überholende Tuk Tuks und Roller brachten uns nicht aus der Ruhe – wir genossen unsere neu gewonnene Freiheit und hatten keinerlei Bedarf, irgendwo einen Abhang herunter zu rollen oder den Asphalt zu küssen.

Die Straßenverhältnisse sind denkbar schlecht für Rollerfahrer, daher waren wir bereits des Öfteren Zeuge von Rollerunfällen geworden. Die meisten tragen noch nicht einmal einen Helm. Wir fuhren also äußerst vorsichtig und gut behelmt durch die wunderschöne Landschaft.

Unser erster Stop führte uns zur Kantiang Bay in’s „Same Same but Different Ressort“. Hier chillten wir in einem schönen Strandrestaurant unter einem riesigen Spitzdach aus Bambus. Die Bedienung wies uns drauf hin, dass sich über unseren Köpfen ein kleiner Python zum Mittagsschläfchen zusammengerollt hatte und zog verwundert von dannen, als wir es ablehnten, den Platz zu wechseln. Wenige Sekunden später wurden wir – bzw. die über uns schlafende Schlange – zum Fotoobjekt der Begierde für alle weiteren Gäste des Restaurants. Ein irres Erlebnis ;o)

Weiter ging die gemütliche und durch den Fahrtwind herrlich erfrischende Fahrt in Richtung Koh Lanta National Park, wo wir einen Wasserfall besichtigen wollten. Der Wasserfall war nur über einen schmalen Trampelpfad zu erreichen, der uns mitten durch den Dschungel führte. Die Geräuschkulisse war absolut faszinierend. Kreischende Affen, zirpende Grillen und weitere nicht identifizierbare Klänge begleiteten unseren 30 minütigen Hike über Stock und Stein, vorbei an kleinen Flüssen und herabhängenden Lianen und bizarren Felsformationen.

Ich wandere grundsätzlich gerne, also kannte die Begeisterung auch hier keinerlei Grenzen. Schließlich erreichten wir den Wasserfall und erfrischten uns in dem kleinen darunter liegenden See. Wir hatten diesen sogar ganze 5 Minuten für uns alleine, bevor die nächsten Wanderer eintrafen.

Der Weg zurück auf unseren Rollern war nun keine größere Herausforderung mehr für uns. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag mittlerweile bei rund 30 km/h – ich wurde fast schon ein wenig übermütig, legte mich engagiert in die Kurven und fühle mich wie ein Easy Rider.

Abends wollten wir die nahegelegene Mong Bar – einen bekannten Partyhotspot Koh Lantas – mit unserer Anwesenheit beglücken. Den Roller zu nutzen, war allerdings ausgeschlossen, da das lokale Bier in seiner Stärke nicht zu unterschätzen ist.

Wie vorher von unserer Herbergsmutter versprochen, stand nun auch das zweite Fahrrad zur kostenfreien Nutzung bereit. Basti und ich schnappten uns unsere Kopflampen (die Fahrräder verfügten erwartungsgemäß über keinerlei funktionierende Beleuchtung) und schwangen uns auf die Fahrräder. Meines war ein knallgrünes Kinderrad, was den Schriftzug „Angry Bird“ trug und sich überraschend gut fahren ließ. Wir absolvierten den Weg im Handumdrehen.

Bedauerlicherweise rauschte ich wenige Meter vor Ankunft an der Mong Bar in ein bis zum Aufprall unsichtbares Schlagloch, was Angry Bird das Leben kostete. Die Kette drehte durch, eine Vorwärtsbewegung war nicht mehr möglich – ich hatte vermutlich das hintere Lager zerlegt.

Den Rückweg bestritten wir unter ausgelassenem Gekreische und Gelächter – mit Kopflampen nach vorne und nach hinten ausreichend für den restlichen Verkehr sichtbar gemacht – im Tandemmodus. Also Basti durfte strampeln und ich klammerte mich an ihn, während mir der Gepäckträger blaue Flecken in den Hintern drückte. Angry Bird hatten wir nicht verantwortungslos zurückgelassen sondern bei der Mong Bar in verantwortungsvolle Hände zur Abholung am nächsten Tag gegeben. Ich kenne sein Schicksal leider nicht, hoffe aber, dass eine Wiederbelebung erfolgreich verlaufen ist.

Den Freitag verbrachten wir damit, in der Hängematte vor uns hinzuschimmeln und einfach die Seele baumeln zu lassen. Am Samstag, 11.02. bestiegen wir uns wieder unsere Rolle und cruisten nach Old Town – auf der gegenüberliegenden Seite der Insel gelegen. Auf der Fahrt dorthin, die uns durch das Hinterland – wiederum mit atemberaubender Natur versehen – führte, kreuzte ein riesiger Leguan unseren Weg.

Wir waren mit unseren Rollern ein ganzes Stück von Ihm entfernt, als er auf der linken Straßenseite gemütlich aus dem Dickicht hervorschlenderte und gemächlich die Straße überquerte. Er verschwand auf der anderen Straßenseite, als wir an ihm vorbei fuhren. Vom Maul bis zum Schwanz war er gut anderthalb Meter lang. Und das einfach so in freier Wildbahn… Ich war ziemlich überwältigt!

Old Town ist ein wunderschönes, kleines Städtchen, was vor allem durch seine teilweise über 100 Jahre alten Stelzenhäuser bekannt ist, die im Wasser stehen, aber mit dem Festland verbunden sind. Wir schlenderten die Straße entlang, besuchten ein hübsches Cafe, in dem ich endlich einmal wieder zu einem ausgezeichneten Kaffeegenuss kam und besorgen uns getrocknete Mangos bei einem Straßenhändler.

Auf dem Rückweg machten wir an einem Restaurant auf einer Anhöhe an der Küste halt und aßen – bei einem traumhaften Ausblick auf weitere kleine Inselchen vor Koh Lanta – phantastisches Seafood zu günstigen Preisen.

Bevor es wieder zurück in den Dschungel ging, gönnten wir uns am Abend noch etwas, worüber wir schon seit unserer Ankunft in Bangkok gesprochen, aber bisher nie in die Tat umgesetzt hatten: eine Massage! Klassische Thaimassage für mich – Schulter- und Fußmassage für Basti. Kaum hatte die Masseurin ihre Hände auf meinen Rücken gelegt, knackte es schon ordentlich im Gebälk und mein Rücken konnte nach einigen quälenden Nächten auf steinharten Betten endlich ein wenig entspannen.

Abends schnürten wir wieder unsere Rucksäcke, um am nächsten Morgen auszuchecken und unseren Aufenthalt zurück an den Strand zu verlegen. Die Lanta River Sand Bungalows hatten wir schon während unserer ersten Rollertour ausgescheckt und uns auch bereits eine Hütte in dritter Reihe nach Beachfront (die Hütten ganz vorne kosten meistens zwischen 2.500 und 1.500 Baht – für uns eindeutig zu teuer) vor reserviert.

Dieser Spot entsprach genau unseren Vorstellungen von Chillout am Beach. Der Strand war traumhaft schön, kaum besucht und in eine kleine Bucht eingefasst. Nebenan konnte man sich mit Meerblick massieren lassen, was wir später auch taten. Ein Restaurant mit tollem Ausblick auf den benachbarten Klong Nin Beach gab es auch.

Am Abend unserer Ankunft gaben wir wieder einmal unseren Partygelüsten nach und besuchten die Mushroom Bar – ca. 15 Minuten wilder Tuk Tuk Fahrt inklusive. Wir hätten uns den Ausflug eigentlich sparen können, denn die Haudrauf-Feierathmosphäre mit Kirmestechno und gruselig aufgepinselten Neonfarben auf die Leiber der Bucket-Enthusiasten, war nicht die Erfahrung, nach der wir gesucht hatten. Wir machten uns also recht zügig auf den Rückweg und verbrachten den Rest des Abends in unseren Hängematten auf der kleinen Terrasse unseres Bungalows.

Dieser hatte übrigens keinerlei Fenster, nur Bambusverstrebungen, die von innen mit Gardinen verhangen waren. Mehr am Busen der Natur zu schlummern geht nur, wenn man draußen schläft. Wir fanden es herrlich und schliefen – dank einer wirklich und endlich sehr guten Matratze – ausnehmend gut.

Die nächsten Tage verbrachten wir ausschließlich mit Hardcore-Hammocking und am Strand. Bastis Fußschmerzen waren mittlerweile so schlimm geworden, dass wir in die Klinik mussten und er dort sogar schmerzhafte Spritzen in die Ferse über sich ergehen lassen musste. Also war absolute Schonung angesagt, was uns im Lanta River Sand alles andere als schwer fiel.

Am Abend vor unserer Abreise nach Koh Phagnan, am 16.02.17, wurden wir zufällig noch Zeuge eines herrlichen Naturspektakels am Beach. Da unsere Terrasse mit den Hängematten so unheimlich gemütlich war, hatten wir es nach Einbruch der Dunkelheit noch gar nicht bis an den Strand geschafft. Als wir nach dem Essen dort noch einmal hinschlenderten, schien sich dieser überall zu „bewegen“. Ich wurde sofort an ein Erlebnis vor einigen Jahren auf Kauaii erinnert, wo ich mit meiner besten Freundin Urlaub machte und der Strand Nachts durch tausende kleine Krabben zum Leben erweckt wurde.

Wir kramten unsere Kopflampen hervor und sahen überall kleine und größere Krebse in Schneckenhäusern, die ihnen als Behausung und zum blitzartigen Rückzug dienten, herumwuseln. Ich traute mich sogar, einige von ihnen auf meinen Händen herumwandern zu lassen. Wieder ein wunderschönes und faszinierendes Erlebnis, was wir dank oder wegen unserer ausgeprägten Hängematten-Addiction fast verpasst hätten.

Aber eben auch nur fast ;o)

Die Geschichte vom hüpfenden Backpack…

Nachdem unser Ausflug zum Affengaffen in Ao Nang unser einziges Highlight des dortigen Aufenthaltes blieb, entschlossen wir uns, nach einer weiteren, ruhigen Nacht im K-Bunk Hostel, zur raschen Fortsetzung unserer Reise und machten uns am 07. Februar auf nach Koh Lanta. Die Insel ist mit dem Festland per Autofähre zu erreichen und über Brücken verbunden, sodass wir uns für einen Direktransfer per Van entschieden.

Wir hatten so ziemlich jedes Reisebüro in Ao Nang abgeklappert, um den günstigsten Anbieter für unser Vorhaben zu finden – die Preise variierten von 350 bis 600 Baht und so entschieden wir uns für die billigste Variante. Die Abholung sollte um 10:00 Uhr ab Hostel erfolgen. Unsere Rucksäcke hatten wir am Vorabend schon gepackt und mussten selbige morgens, nach einer erfrischenden Dusche, einem Frühstück mit krossem Speck und Rührei und einem sehr guten Kaffee (meistens bekommt man Instant-Kaffee kredenzt, dementsprechend ist ein Filterkaffee für mich persönlich hier stets ein willkommenes morgendliches Highlight) nur noch aus dem dritten Stock nach unten schleifen.

Gut, dass wir bereits um 09:00 Uhr auf der Terrasse hockten und unser Frühstück genossen, denn der kleine Laster mit überdachter Laderampe, die rechts und links mit schmalen Bänken versehen war und uns nach Koh Lanta – oder zumindest zum nächsten Sammelpunkt – bringen sollte, knatterte bereits um 09:30 Uhr vor. Der Fahrer nahm die Quittung für unseren Transfer prüfend in Augenschein, glich unsere Namen offenbar mit seiner eigenen Liste ab und gab uns zu verstehen, dass wir aufsteigen dürften.

Die Laderampe war bereits zur Hälfte gefüllt und wir gesellten uns zur bunten Schar an Reisenden. Etwa 30 Minuten später kamen wir am Fährhafen in Krabi an. Allerdings wollten wir dort gar nicht hin, da wir ja per Van nach Koh Lanta gelangen wollten. Es folgte ein hektische und gestenreiche Konversation mit dem Fahrer, der schließlich zu verstehen schien, dass wir nicht an den Pier sondern an irgendeine andere Stelle gehörten. Also durften wir wieder auf der Ladefläche, die nun ganz uns alleine gehörte, Platz nehmen und wir fuhren weiter.

Ich wollte reflexartig die Tür der Ladefläche schließen, was Basti nur mit einem milden Lächeln quittierte und meinte, dass diese immer offen blieben und ich mich damit nicht abmühen sollte. Etwa 5 Minuten später donnerte der Laster in ein massives Schlagloch, was Bastis Rucksack dazu animierte, fröhlich und äußerst zielstrebig in Richtung dieser Tür zu hüpfen. Ich schrie laut auf und Basti hechtete hinter seinem Rucksack her. Dieser hing bereits halb draußen auf der Straße und Basti drohte es ihm gleich tun zu wollen, konnte sich jedoch unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte wieder – samt Rucksack – ins Innere des Lasters befördern. Wir waren käsebleich und schauten uns schnaufend und entsetzt an, nur um Sekunden später in wildes und erleichtertes Lachen auszubrechen. Dieser unfreiwillige Stunt hätte durchaus das Ende unserer Reise bedeuten können – wir waren froh und glücklich, dass, bis auf einen ordentlichen Schreck und einer kleinen Schramme an Bastis Knie, nichts weiter passiert war.

Wir hatten unsere schlotternden Glieder gerade wieder unter Kontrolle, als die Lasterfahrt auf einem Hinterhof endete. Kein Bus, kein Van, kein Guide weit und breit. Wir kletterten von der Ladefläche und fragten den Fahrer, wie es nun weitergehen sollte. „Back to Hostel“ entgegnete dieser milde lächelnd. Irgendetwas lief hier gerade ganz schief. Unser nächster Transfer würde um 11:00 Uhr ab Krabi gehen, mittlerweile war es 10:15 Uhr, eine Rückfahrt nach Ao Nang hätte bedeutet, dass wir die Abfahrt in jedem Fall verpassen würde. Langsam aber sehr sicher wurde unser Nervenkostüm löchrig. Wir nötigten den Fahrer, über dessen Kopf ein einziges Fragezeichen zu wabern schien, die Nummer des Reisebüros anzurufen und ohne weitere Umwege zu klären, wo wir nun hin müssten.

Das Resultat dieses Gespräches: Er hatte uns falsch zugeordnet und hätte uns gar nicht mitnehmen dürfen – nun klärte sich auch auf, warum er schon so früh am Hostel gewesen war. Er stopfte uns in sein Auto, was auf dem Hinterhof geparkt war und knatterte wieder mit uns los. Nun endlich zur richtigen Station in Krabi. Wir vergewisserten uns dort gefühlt 100-mal, ob wir nun richtig wären, ob und wann es nach Koh Lanta gehen sollte und ob wir auch wirklich, wirklich – also WIRKLICH – die korrekte Company erreicht hätten. Die Antwort fiel jeweils positiv aus und so versuchten wir, uns wieder etwas zu entspannen. Um Punkt 11:00 Uhr fuhr unser MINI-Van vor (wieder fragten wir 3 bis 18-mal nach: „Koh Lanta, right? By Van, correct?! Direct transfer, ok?!“ – Antwort: „Yes, yes yes“.) und wir nahmen hinter dem Fahrer Platz.

Dort hatten wir es richtig gemütlich, mit viel Platz und einer moderat eingestellten Klimaanlage. Die Fahrt war herrlich, da wir ausgiebig die herrliche Landschaft begutäugeln konnten. Nach einiger Zeit verließen wir das Festland, passierten eine Art Maut Station und fuhren über Koh Klang nach Hua Hin, wo wir per Auto-Fähre nach Koh Lanta Noi (Noi steht für „Groß“) übersetzten und schließlich – nachdem wir eine letzte Brücke überquert hatten – auf Koh Lanta Yai (Yai bedeutet „Klein“) landeten.

Wir hofften, hier nun noch ein Stück weiter an unser persönliches, kleines Paradies heranzurücken und hatten schon im Vorfeld über Hostelworld unsere erste Bambushütte am Long Beach gebucht. In Ao Nang mussten wir noch einen 15-minütigen Fußweg bis zum Strand zurücklegen – auf Koh Lanta waren es nur noch ganze 4 Minütchen. Bedauerlicherweise trennte uns die Hauptstraße vom direkten Zugang zum Beach. Und etwas ernüchtert stellten wir fest, dass sich unsere Hütte leider auf der falschen, also von der Hauptstraße aus in Richtung Inland liegenden, Seite befand. Wir bezogen unsere Hütte, die so weit wie möglich von der Straße entfernt war und stellten begeistert fest, dass man die viel befahrene Straße zwar sehen, aber in der hübschen kleinen Anlage nicht wirklich hören konnten.

Die Hütte war richtig knuffig. Es gab eine winzige Terrasse mit einer Hängematte und einem Stuhl. Im Inneren versteckte sich ein großes Bett mit gewohnt steinharter Matratze. Mein Rücken und meine Schultern schrien mittlerweile immer lauter nach einer anständigen Thai-Massage… Es gab einen Kühlschrank, eine kleine Kochecke mit Toaster und Wasserkocher und ein Bad, was dezenten Freiluftcharakter bot, da die Wände nach oben hin nicht bis unter das Dach geschlossen waren. Unsere erste Hütte! Wir waren glücklich mit unserer Wahl, beschlossen aber, unsere nächste Unterkunft noch näher an den Strand zu verlagern und begannen – wieder einmal – unsere Rucksäcke auszupacken.

Dann begaben wir uns an den Strand und unsere Überzeugung, mit Koh Lanta eine wirklich gute Wahl getroffen zu haben, wurde weiter verstärkt. Der Strand erstreckte sich über eine so große Distanz, dass man das Ende nicht sehen konnte. Der Name „Long Beach“ kommt also nicht von ungefähr. Im Gegensatz zum Trubel in Ao Nang war es hier herrlich ruhig und die Zahl der Sonnenanbeter hielt sich in überschaubaren Grenzen. Es gab weniger Palmen, dafür aber imposante Kiefer- und Pinienbäume. Und das Wasser war – so schien es uns jedenfalls – deutlich klarer und um einige Grad kühler als noch bei unserem ersten Zusammentreffen mit Thailands Stränden. Wir verbrachten den Tag am Beach – und aßen Abends in einer netten kleinen Garküche am Straßenrand, bevor wir es uns auf unserer briefmarken-großen Terrasse gemütlich machten und den ersten Tag auf dieser schönen Insel ausklingen ließen…